Klimavertrag verändert Hamms Horizont

Es ist vollbracht!

Der Klimavertrag von Paris, beschlossen am vergangenen Samstag, dem 12. Dezember 2015 um 19:40, schreibt schon jetzt Geschichte. Die Energiewende ist nun nicht nur in Deutschland manifestiert, sondern die Welt als Gemeinschaft verpflichtet sich auf eine Energiewende.

Was ändert sich mit dem Klimavertrag für Hamm?

Schaut man heute gen Schmehausen in Uentrop sieht man den großen Kraftwerkspark vor sich liegen:

Steinkohlekraftwerk verschwindet im Zuge der Energiewende und des Klimavertrag

Kraftwerk Westfalen in Uentrop-Schmehausen

Weniger als 2° Celsius/Fahrenheit Erderwärmung im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts möchte die Weltgemeinschaft erreichen. Auch wenn sich die Weltgemeinschaft nicht auf eine vollständige Dekarbonisierung wie Deutschland verpflichtet hat, so kann man davon ausgehen, dass bis 2050 das Kraftwerk Westfalen seinen Beitrag nicht mehr leisten muss, unsere Energieversorgung zu sichern.

Wie sieht die Geschichte des Kraftwerkstandorts Uentrop aus?

Vermutlich mag es sich als fernes Ziel anhören. Betrachtet man aber, dass die Blöcke A und B 1963 ihre Arbeit aufgenommen hatten uns bis 2011 in Betrieb waren, so zeigt sich, dass die noch 35 Jahre bis dahin kein langer Zeitraum mehr sind.

Gerade in Schmehausen kann man ganz verdichtet erkennen, was Energiewende bedeutet. In den 80er Jahren noch als möglicher Atomkraftwerksstandort gefeiert und mit dem THTR-300 auch in einem ersten Schritt dahingeführt worden, war 1995 bereits der Atomausstieg (wenn auch aus anderen Gründen) in Hamm beschlossen.

Datteln-Hamm Kanal am Kraftwerk Westfalen

Datteln-Hamm Kanal am Kraftwerk Westfalen

Nach dem Atomausstieg kommt nun der Steinkohleausstieg. Die Blöcke D-E wurden noch aus wirtschaftlichen und nur teilweise „grünen“ Gründen  gebaut und in Betrieb genommen. Allein ihr Ausstoß im Volleinsatz wird laut Wikipedia das Niveau von Honduras haben. Nun schreibt der Klimavertrag nicht vor, dass die Blöcke D und E zeitnah abgeschaltet werden, jedoch bleiben nur zwei Optionen: Entweder das Ziel des G7-Gipfels in Elmau wird politisch nicht eingehalten oder das Kraftwerk findet eine andere Energiequelle als fossile Steinkohle und eine andere Form Abgas als CO².

Wie auch immer sich der Betreiber RWE Power AG nun mit dem Thema beschäftigen wird, eins ist sicher: Die Energiewende macht vor Hamms Horizont im Osten nicht halt: Vielleicht wird Hamm einmal Standort für den ersten Plasmareaktor (wenn er denn sicher sein mag) oder aber für eine neuartige Form aus Sonnenwinden Energie zu generieren. Lassen wir uns überraschen und hoffen wir auf die Technologiefähigkeit Deutschlands: (auch wenn dieser Satz heute in einem anderen Rahmen gesagt wurde, ich bin zuversichtlich:) Wir schaffen das!