Wenn einem die Puste ausgeht – Luft holen!

Nein, dieses Foto ist nicht das Thema des heutigen Steines. Vielmehr geht es um Frage: Warum müssen wir uns „entschleunigen“?

Seit 2009 zumindest amtlich scheinen Wohlstandssymptome endgültig auch in der Freizeit angekommen zu sein: Wir wollen mehr Zeit haben anstelle von Bedürfnissen wie Palmen und Strand. Wie man dort auch erfahren kann, nennt man das dann „conspicuous leisure“.

Was zählt heute die Pause, der Abstand und die Erholung. Schneller, höher, weiter: Immer mehr Innovationstempo, Leistungsdruck im Kindergarten und permanente Forderungen nach Optimierung und Beschleunigung der vorhandenen Prozesse. Das Resultat scheint nicht auf sich warten zu lassen: 26% der Deutschen leiden bereits unter depressiven Symptomen. Dazu kommt ein 18-facher Anstieg zwischen 2004 und 2011.

Nun wird zaghaft aber stetiger gehandelt: Sabbaticals, Zeitmanagementseminare und viele weitere Ideen überlegen sich Arbeitgeber und eine ganze Industrie, die Entschleunigungsindustrie. Hier ein kurzer, knackiger Überblick über die neusten kreativen Maßnahmen:

Das Problem ist, dass selbst dies Stress erzeugen kann. Man muss inzwischen eine Work Life Balance vorweisen können, sonst ist Karriere nicht machbar. Man muss inzwischen Zeitmanager sein, sonst sind Executivepositionen nicht erreichbar. Dabei müsste man eigentlich wieder lernen zu entspannen, und zwar im engen Sinne des Wortes: Loslassen vom Alltag, Spannung abbauen und frei werden für neue, andere Dinge im Leben.

Somit möchte ich heute einen Aneckstein geben:

Wann haben Sie das letzte Mal einfach den Kalendar freigemacht und sich treiben lassen? Ohne zweckmäßigem Ziel, ohne „Output“, ohne erzählbarem Ablauf….

In dem Sinne einfach mal Luft holen!