Portugal – Auf dem Weg der Besserung…

Jede Reise erweitert den Horizont und verschafft neue Eindrücke. Zudem setzt man sich neu mit Inhalten auseinander. Auch wenn es nur 3 Tage in Lissabon waren, so kann ich definitiv sagen, dass es eine Stadt ist, die es verdient hat, besucht zu werden.

2014-03-06 14.56.44 Sieben Hügel und ein jeder mit einer tollen Aussicht, wie hier im Park „Jardim de S. Pedro de Alcântara“. Und wie ich lernte: Überall an diesen schönen Orten gibt es mindestens ein Café und damit eine herrliche Möglichkeit einen bica (Beba Isto Com Açúcar, portugiesisch für Trinke dies mit Zucker und ist eine Art Espresso) zu trinken.

Was kommt einem bekannt vor? Nicht nur die Drückerplatte für die Toilette, nein auch die überwiegende Zahl Autos und vor allem die vielen Aufzüge und Rolltreppen aus Deutschland zeigen, dass Portugal (und auch die ganze EU) für uns Deutsche sehr wichtige Handespartner geworden sind. 11,5% aller Importe von Waren und Dienstleistungen sind Importe aus Deutschland. Nun mag man an sich darüber streiten können, ob Exportüberschüsse sinnvoll sind, aber Fakt ist, dass wir damit Arbeitsplätze sichern.

Wie geht es eigentlich Portugal seit der Aufnahme in den Eurorettungsschirm? Mein Eindruck vor Ort ist, dass die Menschen spüren, dass der Rettungsschirm geholfen hat. 2014-03-06 18.11.03

In genau diesem Parlament wurden die richtigen Weichen gestellt: In 2014 wird Portugal den Rettungsschirm wieder verlassen und das Staatsdefizit sank bereits auf 200,98 Mill. €.

Auch wenn an diesem Tag, an dem das Foto entstand, die Polizeigewerkschaft streikte, so ist die Tendenz Bürokratie abbauen, Staatsbetriebe privatisieren und Einschnitte in der Exekutive keine schlechte für die meisten Bürgerinnen und Bürger Portugals. Spürbar sinkt die Arbeitslosenquot: Sie steht zwar immer noch bei hohen 15,3%, aber die Tendenz ist stark fallend.

RegionalfondsDaneben sieht man die Förderung durch den Europäischen Fonds für Regionalförderung.

 

 

 

 

Was sieht man an Herausforderungen?

  • Wer abends unterwegs ist, um als Tourist etwas zu essen zu finden, wird feststellen, dass unter der Woche nur Touristen (vor allem Deutsche) die Restaurants besuchen. Viele Bars und Kneipen scheinen gar keine Besucher zu haben, was sehr irritierend ist. Und ich muss gestehen, dass ich keine Antwort erhalten habe, warum dies so ist. Schließlich sind Fadoabende, eine örtliche Livemusiktradition, eine wahre Bereichung des Lebens.
  • Egal, wo man hinguckt, wird gebaut, gewerkelt und renoviert! Es gibt schlicht viel zu tun und der Weg ist da gerne weit.

Unten noch verkommen, gibt’s nen kleinen Sprayerhinweis und erkennt oben die Veränderung!

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So habe ich vor allem gelernt, dass das Bildungswesen noch große Herausforderungen hat. So liegt allein die Hochschulabschlussquote nur bei knapp 21%.

Bedenkt man aber, dass Portugal erst 1986, in meinem Geburtsjahr, der Europäischen Gemeinschaft beigetreten ist und erst 1974 durch die Nelkenrevolution (noch eine friedliche Revolution!) die Diktatur beendet hat, finde ich das einen enormen Fortschritt und ein schönes Beispiel, dass es sich lohnt, Mitglied der Europäischen Union zu sein!

PS: Meine persönlichen Empfehlungen zur Städtereise Lissabon:
Essen bei Babete Gastrobar, Calçada do Duque Sonnenuntergang und
abends den Sonnenuntergang im Miradouro de Santa Catarina genießen und abends den Sonnenuntergang im Miradouro de Santa Catarina genießen…