Elektroautoumweltbilanzrechnung (toller Neologismus;-))

Es ist schon länger Diskussion, dass wir mehr Elektroautos benötigen, um die Energiewende zu meistern.

25% aller CO2 Emissionen in Deutschland verursacht der Verkehr (direkt bzw. indirekt). Davon macht der PKW Verkehr 60% aus (siehe „http://www.bmu.de/themen/luft-laerm-verkehr/verkehr/herausforderung-verkehr-und-umwelt/verkehr-und-umwelt-weniger-treibhausgasemissionen-auf-der-strasse-mehr-im-flugverkehr/“.

Beginnen wir vorne: Ein Elektroauto muss wie jedes andere Auto produziert werden.
(Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, werde ich versuchen im Folgenen ausschließlich technisch Eletroautos zitieren, die nahezu identisch auch mit einem konventionellen Benzin- oder Dieselmotor betrieben werden.)
So schreibt zeitonline (siehe „http://www.zeit.de/auto/2011-08/co2-abgas-elektroauto“): „Eine Lithiumbatterie zum Beispiel für einen elektrischen Smart, den es vom kommenden Frühjahr an in Großserie geben wird, schlägt in der Produktion nach bisheriger Abschätzung mit rund einer halben Tonne CO2–Äquivalente zu Buche. Das sind jedoch nur etwa drei bis acht Prozent des gesamten carbon-footprints, also der über eine Nutzungsdauer von 150.000 Kilometern zurechenbaren CO2-Emissionen.“

Was aber wird hier als Nutzungsdauer und Emission gerechnet? Wenn man folgenden Hinweis mitbeachtet, dann fallen bei der Produktion des Smartakkus 54kg * 16,5 kWh = 891kg CO2 Emissionen stellt fast Faktor 2 im Vergleich zu obiger Aussage dar. Damit kann ein konventionelles Auto bereits knapp 9000km fahren (bei einem CO2 Ausstoß von 130g/km).

Im Betrieb muss man klar unterscheiden zwischen derzeitigem Strommix und reiner Ökostrombilanz. Im ersten Fall „Je Kilowattstunde 563 Gramm CO2, wie das Umweltbundesamt (UBA) für 2010 ermittelt hat.“ (siehe ebenfalls „http://www.zeit.de/auto/2011-08/co2-abgas-elektroauto“). Im zweiten Fall dann höchstens die Herstellungsemissionen für den alternativen Energieerzeuger, womit man mit 0 kalkulieren sollte, da man hier davon ausgehen sollte, dass eines Tages auch die Stromgewinnung für die Erzeugung der alternativen Energieerzeuger 100% erneuerbar ist.

Betrachten wir das „Tanken“: Laut Auto Motor Sport (sieh „http://www.auto-motor-und-sport.de/fahrberichte/smart-fortwo-electric-drive-unterwegs-im-elektroauto-erstling-1781859.html“) benötigt man knapp 23 kWh um die 16,5 kWh des Akkus zu laden. Betrachtet man dies auf die gesamte Lebensleistung von 150 000 Kilometern, sind das ca. 7800 kWh, was derzeit ca. einem Zweijahresverbrauch einer vierköpfigen Familie entspricht bzw. bei aktuellem Energiemix 4,4 Tonnen CO2 Emissionen wegen Ineffizienz. Das konventionelle Auto könnte damit derzeit weitere 33000km fahren.

Des Weiteren kommen noch Ersatzkosten wegen Haltbarkeit der Batterie und die Ensorgungskosten für die Batterie etc. hinzu. Mindestens 42000km weiter kann man mit einem konventionellen Auto schon ohne diese Betrachtung fahren.

Bereits jetzt zeigt sich, dass Elektroautos derzeit eine Förderung von Technologien der Zukunft sind, was derzeit nur bedingt heißt: Elektroautos sind von der Umweltbilanz her ökologischer.

<Achtung: polemisch> Vielleicht sollte man anstelle der Subventionierung des Kaufpreises, die Umweltbilanz mit Ausgleichsprojekten wie „Rettet den Regenwald“ subventionieren, um sich nicht vorwerfen zu lassen, dass man derzeit mit Elektroautos „die Umwelt verpestet“. <polemisch>