Christkönig – und es interessiert mich trotzdem!

© Mariusz Prusaczyk - Fotolia.com

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Das Jahresende! Heute ist das katholische Christkönigsfest. Der letzte Sonntag im Kirchenjahr (also der letzte Sonntag vor dem ersten Advent) beschließt das Kirchenjahr. Wie heute in der Predigt gelernt, ist es eines der jüngsten Feste: Erst 1925 von Papst Pius XI anlässlich der 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa eingesetzt, ist es somit, kirchenhistorisch betrachtet, erst gestern aufgenommen worden.

Die Beweggründe sind natürlich theologisch betrachtet recht einfach: So stand über dem Kreuz INRI – Jesus von Nazareth, König der Juden (ins Deutsche übersetzt). Ebenso steht in der Bibel, dass Jesus von sich sagte, dass er ein König sei, aber sein Königreich nicht von dieser Welt sei.

Spannend ist am Christkönigsfest die zweite Dimension: Die politische Dimension. 1925, also nach dem Niedergang nahezu aller großen König- und Kaiserreiche in Mitteleuropa, am Beginn der Radikalisierungen von links und rechts (aufkommende Führerverehrung beispielsweise) und in der Zeit, in der die goldenen 1920er Jahre Rausch, Prunk und Lebenskraft darstellten, setzt die Kirche ein Zeichen. Vor allem die christliche Jugend konnte so an einem Tag im Jahr Widerstand, Protest gegen Faschismus und andere Ideologien zeigen.

Genau diese Dimension sollte man beim Christkönigsfest nicht vergessen. Und genau deswegen lohnt es sich, dass es nicht egal ist. Viel mehr noch lohnt es sich, es bewusst zu begehen.