Woher bekommen wir Deutschen unsere Energie?

Informationstafel Mittelkoog (erbaut von RWE DEA AG)Überraschend lernte ich letzte Woche in Friedrichskoog, dass RWE seit bereits 1987, knapp nach meiner Geburt, in der Mittelplate deutsches Öl aus der Nordsee fördert und nicht gerade wenig: Knapp 1 1/2 Millionen Tonnen jährlich.

Von dieser Erkenntnis letzten Sonntag geprägt, fragte ich mich, woher stammt eigentlich unsere Energie?

Nun ist es recht einfach herauszufinden, woher wir unsere Energie bekommen, doch ist es überraschend, wenn man die Fakten noch einmal präsentiert bekommt (siehe „http://www.bmwi.de/Dateien/Energieportal/PDF/energie-in-deutschland,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf“):

  • 13,5 Terrajoule Primärenergiebedarf (das ist eine Zahl mit 18 Stellen hinter dem Komma!)
  • Davon werden knapp 70% importiert:
    • Über 40 Millionen Tonnen Steinkohle, da die heimische Förderung zu teuer ist.
    • Knapp 90 Millionen Tonnen Rohöl
    • 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas

Wenn wir also nur knapp 30% mit heimischer Energieerzeugung decken können z.B. mit Erdöl aus der Mittelplate, bleibt die Frage, von wem sind wir dann „abhängig“?

Hier sind die großen Player:

  • Für die Steinkohle: Kolumbien und Russland
  • Beim Öl: Russland
  • Beim Gas: Norwegen und Russland

Im Schnitt sind 30% aller Energieimporte aus Russland, oder anders ausgedrückt: Solange Russland Energie liefert, ist Deutschlands Energiebedarf gesichert.

Wenn man nun betrachtet, was wir selber als an Rohstoffen gewinnen (siehe „http://www.lbeg.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=655&article_id=936&_psmand=4“):

  • Da nur knapp 3 % unsere Erdölbedarfs,
  • Ca. 17% unseres Erdgasbedarfs und
  • Und bei der Braunkohle (eigentlich auch bei der Steinkohle) Vollversorgung

Theoretisch könne man wohl mit heimischer Stein- und Braunkohle noch für Jahrhunderte unseren Energiebedarf absichern. Allein aus Kostengründen fährt man zunehmend die Steinkohlegewinnung zurück.

Stein des Anstoßes: Sicherlich haben wir uns am Weltmarkt orientiert, haben unsere Rohstoffgewinnung zum Teil aufgegeben und wären somit kurzfristig abhängig, aber schon mittelfristig hätten wir Zugriff auf unsere Ressourcen. Stattdessen haben wir europäische und globale Chancen genutzt, unsere Energiepreise gesenkt, damit Produkte kostentechnisch wettbewerbsfähiger gemacht, sodass wir nun den nächsten Schritt wagen können: Wir versuchen klimaschädliche Rohstoffe durch regenerative zu ersetzen. Warum spricht man dann von abhängig?